Verschlungener Weg - Format: 40x30cm

Was war Bertrand Zunkers Intention hinter diesem Gemälde?

Dieses Bild ist im Rahmen eines Auftrages entstanden. Mich reizte die Herausforderung, eine typische toskanische Landschaft zu malen, ohne dieses millionenfach verbreitete Motiv stereotyp nachzuahmen. Das Ziel bestand hier darin, eine eigene Ausdrucksweise zu finden, welche die Atmosphäre dieser Landschaft einfängt, aber auch meinen Stil unverwechselbar widerspiegelt. Die erste Idee war, dass Hügel, Zypressen und Nebel zu sehen sein sollen und die Bäume sich nach oben hin auflösen, als würden sie in Rauch übergehen. Der Sternenhimmel kam erst gegen Ende der Arbeit an dem Blatt hinzu. Wer möchte, kann darin eine Referenz zu Vincent van Goghs „Sternennacht“ erkennen. Ich beschäftige mich mit der Geschichte der Malerei und nehme in meinen Bildern oft Bezug darauf. In diesem Fall passierte das aber unbewusst.

Im Vorfeld habe ich viele Fotos toskanischer Landschaften gesichtet. Ein Vorgehen, wie es die alten Meister auch nicht anders machten, die sich aber nur an Kupferstichen bedienen konnten. Es war klar, dass nicht eine naturalistische Darstellung im Vordergrund stehen sollte, sondern eine abstrakte Interpretation. Die Stimmung der Landschaft sollte vor allem durch die Farben ausgedrückt werden. Für Landschaften werden meistens Querformate gewählt, dennoch steht die Weite des Blickes bei diesem Bild weniger im Vordergrund als die aufstrebenden Bäume. Die Vertikalen werden zusätzlich mit Facettierungen betont. Fährt man eine Straße entlang, besonders wenn sie kurvenreich ist, kommt es immer wieder zu perspektivischen Verschiebungen. Die aus Zypressen gebildeten Alleen bieten interessante Blickwinkel aus Vorder- und Hintergründen. Gerade weil es schwer ist, reizte es mich, diese Bewegung zu malen.