Mondlandschaft - Format: cm

Was war artmouse gallerys Intention hinter diesem Gemälde?

Dieses Bild ist aus einem Auftrag hervorgegangen. Bertrand malte vier Motive, von denen sich der Auftraggeber schließlich die "Bucht" heraussuchte. Das war zu erwarten gewesen, denn gewünscht war eine sonnige, südliche Landschaft am Meer. Auch die "Mondlandschaft" entsprach anfangs dieser Aufgabenbeschreibung. Was heute den Mond darstellt, war damals noch eine Sonne.

Vielleicht hätte dem Kunden das Blatt gut gefallen. Bertrand hatte sich viel Zeit genommen, um zu recherchieren, sich über Inhalt und Komposition Gedanken zu machen. Und noch mehr Zeit verwandte er auf die sorgfältige Ausführung der aquarellierten Federzeichnung. Aber das Ergebnis ließ ihn dennoch ein starkes Unbehagen fühlen. Ein schönes Blatt war entstanden, durchaus. Aber war auch etwas von ihm selbst darin? Leise stellte er sich diese Frage und die Antwort kam als lautes Echo zurück: Nein! Einen ästhetisch sensiblen Menschen packt fast schon ein leichter Schauer, wenn er realisiert, dass er seelenlosen Kitsch produziert hat.

Wie bei vielen Bildern, die Bertrand in einem zweiten Schritt radikal überarbeitet hat, ist er auch hier mit dem Ergebnis ganz besonders zufrieden. Allerdings sind mit diesem Vorgehen auch viel Arbeit und ein bisschen Verzweiflung verbunden, bis das Ergebnis passt. Es ist so, als wäre man auf Wanderschaft, hätte den richtigen Weg längst aus den Augen verloren und sich mit jeder falschen Abbiegung mehr verlaufen. Und doch läuft man immer weiter und weiter und plötzlich, kaum zu fassen, tritt man aus einer dunklen Gasse und ist am Ziel angelangt.

Bei diesem Bild ging es weniger darum, eine konkrete Landschaft zu malen als vielmehr darum, die besondere Atmosphäre und Lichtstimmung einer hellen Mondnacht einzufangen. Es könnte aber auch der Blick über die Krater eines fernen Mondes sein, an dessen Horizont gerade eine Sonne aufsteigt. Die kreisförmigen Elemente des Bildes erhöhen seine Spannung, denn wie in Lichtkegeln kann man darin Blicke auf die erste Fassung des Bildes werfen. Wer genauer hinsieht, wird auch die Reste einer untergegangenen Zivilisation entdecken.